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© Torsten Mühlbacher
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Das sind die besten Tipps für einen Winter in Tirol

Auf die Piste, fertig, los: In Tirol liegen die Berge direkt vor der Haustür und der Winter zeigt sich von seiner schönsten Seite. Dabei gibt es viel mehr zu erleben als auf Skiern die Abfahrten hinabzubrausen – auch kulinarisch hat das Land jede Menge zu bieten.

18. Dezember 2024


Winter Wonderland

© Sankt Jakob im Defereggenta

Mit nur 54 Menschen pro Quadratkilometer ist Tirol von der Bevölkerungsdichte betrachtet ein ausgestorbener Fleck. Natürlich täuschen Zahlen, beträgt die nutzbare Fläche doch nicht einmal 15 Prozent. Für den Tourismus bedeuten diese trockenen Fakten allerdings jede Menge Natur – verschneite Berggipfel, alpine Hänge, Pisten mit Schneesicherheit, Sonnenplateaus über den Wolken. Zugleich ist dieses Winterparadies bestens erschlossen, mit Seilbahnen, Wanderwegen, Rodelbahnen, Tourengeher-Routen und Hotels in allen Preisklassen bis zum High-End-Luxus.

© coolnest

Es ist nicht vermessen zu sagen: Tirol ist wie ein Kontinent. Es gibt auf engstem Raum unglaublich viel zu entdecken, jede Region hat ihre Eigenheiten. Deshalb sagen viele Stammgäste auch nicht, sie fahren nach Tirol, sondern zum Arlberg, ins Kühtai oder ins Zillertal. Die Landschaft prägt den Urlaub, und oft hat man an einem Ort alles: gemütliche Pisten für Kinder samt kostenlosen Anfängerliften, rasante Abfahrten, die den Adrenalinpegel steigen lassen – und nicht zuletzt ein reges Nachtleben. Die legendäre „Streif“ am Hahnenkamm ist eine der schwierigsten Pisten weltweit, Geschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilo­metern und Sprünge bis zu 60 Metern sind hier möglich. Aber auch weniger bekannte Pisten wie die „Lange Wand/14 a“ in Ischgl, die ohne Flachstück mit bis zu 70 Prozent ins Tal hinabgeht, ist nichts für schwache Nerven. Zum Präparieren wurde extra ein Gerät mit Seilwinde angefertigt. Steil ist auch der „Lange Zug“ im Skigebiet Lech Zürs am Rüfikopf: 4,7 Kilometer bei einem Maximalgefälle von 80 Prozent. Und dann gibt es in Mayrhofen noch die ­„Harakiri“-Piste, deren Name durchaus Programm ist.

© beigestellt

Es gibt nichts, was man in Tirol im Winter nicht machen kann; das Angebot ist riesig. Allerdings sollte man im Vorfeld für sich entscheiden, welcher Typ man ist. Möchte man am Abend oder vielleicht schon am Nachmittag zu DJ-Sounds im Schnee abfeiern? Nicht nur die Party-Metropole Ischgl ist dann eine Option, die mit der legendären „Champagnerhütte“ auch für Extravaganz mit traditionellem Almfeeling sorgt. Am Arlberg trifft sich der moderne Jetset, zum Wilden Kaiser kommen viele Münchner direkt mit dem Auto, weil er für sie um die Ecke liegt. In Sölden ist die Partydichte hoch, deshalb sieht man eine junge Crowd. Oder möchte man nach einem Skitag maximal in die Hotelsauna gehen? Im Kühtai ist es noch ruhiger, fernab der Pisten im Hornbachtal ist es auch entspannt. Das Villgratental in Osttirol ist eine der ursprünglichsten Naturlandschaften im Alpenraum und ideal für Skitouren etwa zum Roten Kinkele. Aber auch Eisklettern auf einem gefrorenen Wasserfall ist eine Option für erfahrene Kletterer. Die beliebtesten Eisfälle sind in der Gemeinde Sellrain, aber auch das Ötztal sowie das Paznauntal mit Ischgl sind gut vertreten: „José“ und „Fernando“ (beide 50 Meter hoch) sind für Einsteiger geeignet. Wer eine Herausforderung sucht, sollte sich an „Ladylike“ wagen, wo bereits der Zustieg schweißtreibend ist. Abseits dessen ist Eislaufen immer eine gute Option, um die glitzernde Winterlandschaft zu genießen; ohne läs­tiges Anstellen am Skilift. Am besten fragt man die Einheimischen, mit etwas Glück verraten sie ihre Geheimtipps.

© beigestellt

Schlutzkrapfen, Bergwelt und James Bond

beigestellt

Nach Tirol fährt man aber auch, weil die Kulinarik stimmt. Es gibt noch urige Hütten und Gasthäuser wie das „Griena“, in dem nach alten Rezepten gekocht wird, oder den „Unterwirt“, der seit 1490 denkmalgeschützt und sowohl Gourmetrestaurant als auch Wirtshaus ist. Deftig und stärkend sind Klassiker wie Kaspressknödel, Kasspatzln, Schlutzkrapfen und die traumhaften Moosbeernocken als Nachspeise, natürlich mit Heidelbeeren aus der Region; aber auch die in Öl ausgebackenen Strauben oder Apfelradln schmecken fantastisch. Die hochwertigen Produkte aus der Region – unbedingt Graukäse aus Sauermilch probieren! – sprechen für sich. Die Auswahl an veganen Restaurants wächst ständig; der Mix macht es letztlich aus: Gemütliche Stube und Fine-Dining-Tempel, alles ist hier zu finden, teils auch in einem. Tirol hat 119 Haubenlokale – mehr als die Landeshauptstadt Wien oder das Bundesland Salzburg.

© Tom Specht

Tirol im Winter wird oft zu Unrecht auf seine atemberaubende Bergwelt reduziert. Dabei hat auch Innsbruck viel zu bieten: Die historische Altstadt ist angezuckert besonders romantisch; und im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Berge. Architekturfans besuchen die Bergisel-Schanze – oder am Pitztaler Gletscher das „Café 3340“, das wie ein Ufo aussieht. Im Silberbergwerk Schwaz kann man alte Stollen erkunden, in Sölden wartet die James-Bond-Erlebniswelt am Gaislachkogel. Die Aussichtsplattformen am Stubaier Gletscher mit Blick auf sagenhafte 109 Dreitausender, die Valluga­spitze in St. Anton oder die „Panoramabar“ mit Rundblick in Obergurgl-Hochgurgl sind einen Besuch wert. Als spezielle Höhenerfahrung empfiehlt sich die längste Fußgängerbrücke im Tibet-Stil der Welt in Reutte: Sie wackelt und schwankt und der Blick in die Tiefe ist ein ziemlicher Kick. Nicht nur deshalb kommt man immer wieder gern zurück: Tirol ist ein riesiger Abenteuerspielplatz. 

© beigestellt

Weiterlesen: Genuss-Hotspots Tirol – Die Fab 6 von Narrischguat

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2024/25.

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