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Warum jetzt die beste Zeit ist, um nach New York zu reisen

Der größten Stadt der USA gelingt es einmal mehr, sich mit spektakulären Museen und neuen Attraktionen anders zu positionieren. Auch dank vieler gehobener Restaurants definiert sich die Metropole als Hauptstadt des mehr oder weniger diskreten Luxus.

17. Dezember 2024


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Es war an der Südspitze Manhattans, wo die ersten holländischen Siedler ihre Hütten errichteten und einen Handelsstützpunkt aufbauten. Vor 400 Jahren gründeten sie Neu-Amsterdam; angeblich kauften sie den indigenen Stämmen das Land für ein paar Perlen ab – und hinterließen die ersten Spuren, die bis heute das Stadtbild von New York prägen: Der Broadway war einst der Trampelpfad der Ureinwohner über die Insel, die Wall Street der Schutzwall der Europäer vor den Alteingesessenen.

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New York hat in diesen Tagen viel zu feiern – trotz aller Schwierigkeiten gehört die Acht-Millionen-Metropole zu den meistbesuchten Städten der Welt. Beeindruckende Kunstsammlungen wie das MoMA oder das Guggenheim Museum gehören auf die Liste jedes Reisenden, im Central Park flanieren Liebespaare neben Park-Avenue-Prominenten und das Erkunden des Wolkenkratzergebirges fasziniert Neuankömmlinge wie New Yorker gleichermaßen. Am Hudson River fahren seit einigen Monaten Besucher auf das höchste Freiluft-Skydeck der westlichen Hemisphäre und bestaunen die Stadt von einer dreieckigen Glasplattform aus: The Edge befindet sich in der 100. Etage eines Hochhauses, das im Zuge der Renovierung der alten Hudson Yards entwickelt wurde. In Sachen Panoramafieber hat ansonsten das Rockefeller Center längst das Empire State Building abgelöst – nicht nur ist die Aussichtsplattform ge­räumiger und verfügt über moderne Fahrstühle, seit vergangenem Jahr können Wagemutige mit einem besonderen Skylift noch einmal drei Etagen in die Luft aufsteigen und auf der gläsernen Open-Air-Bühne in 275 Meter Höhe Manhattan von oben sehen. Nichts für schwache Nerven!

Von der Bronx bis nach Long Island

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Doch nicht nur die Hauptinsel zieht urbane Abenteuer­suchende an – in den vergangenen Jahren sind Touristen in alle Bezirke ausgeschwärmt, die sogenannten Five Boroughs. Die verbesserte Sicherheitslage macht es möglich. Freunde italienischer Traditionsküche zieht es zur Arthur Avenue in der Bronx, Familien mischen sich mit Einheimischen im Prospect Park in Brooklyn, Kunstsinnige besuchen die Ausstellungen des „PS1“ in Queens, und an den Stränden von Long Island finden sich zunehmend Menschen aus anderen Gegenden der Welt. Auch die Hotellandschaft reflektiert diesen Trend: Die stilsicher designten Ace Hotels haben eine Dependance in Brooklyn eröffnet, ebenso die Hoxton-Kette; „The Penny“ hat als Nachbarschaftshotel in Williamsburg aufgesperrt, das „Wythe“ verknüpft Industrial Chic mit Hipster-Vibes – und hat genau diesen Sehnsuchtsblick von der Brooklyner Seite auf die Skyline von Manhattan, den man auf der Insel einfach nicht bekommen kann.

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Das bedeutet aber keinesfalls, dass Manhattan abgedankt hat: Die großen Hoteleröffnungen finden weiterhin im Taktgeber des Big Apple statt. Nächstes Jahr wird das „Waldorf Astoria“ wieder seine Türen aufschließen, nach acht Jahren Bauzeit, und die Londoner Firmdale-Gruppe hat der Touristenschar im Februar ihr drittes New Yorker Haus geschenkt: das „Warren Street Hotel“ in Tribeca.

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Von dort ist der Weg nicht weit zu den zeitgenössischen Galerien im Westen Chelseas, wo David Zwirner seine Repräsentanz unterhält und Künstlerstars wie Jeff Koons oder Wolfgang Tillmans vertritt. Seit einigen Jahren hat das Whitney Museum am Aufgang zur High Line, der zum Park umgewidmeten Bahntrasse, seinen spektakulären Neubau offen; in der ständigen Ausstellung warten Meisterwerke von Edward Hopper oder Georgia O’Keeffe. Im kommenden Jahr soll auch der Erweiterungsbau des New Museum in der Bowery dem Publikum zugänglich gemacht werden. Der niederländische Stararchitekt Rem ­Koolhaas hat dafür ein Gebäude entworfen, das ein gläserner Backenzahn sein könnte. Die renommierte Frick Collection wird im April einen historischen Stadtpalast auf der Upper East Side beziehen. New York stärkt damit seine Position als führende Kunstmetropole.

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Gastronomisch konzentrieren sich die Neueröffnungen auf das West Village und Soho. César Ramirez, der bereits drei Sterne im „Brooklyn Fare“ erkochte, hat an der Hudson Street sein Tasting-Menu-Restaurant eröffnet: Im ­„César“ speisen Gäste 13 Gänge, die Ramirez’ Vorliebe für japanische Gerichte und französische Traditionen widerspiegeln. Nur zehn Minuten Spaziergang entfernt hat „The Corner Store“ in Soho sich ein loyales Publikum erkocht – Celebritys wie Taylor Swift schwören auf die gehobene ­Küche nordamerikanischer Provenienz.

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New York schläft vielleicht etwas mehr, seit das Nachtleben ein wenig an Intensität eingebüßt hat. Dafür isst es deutlich besser als vor einigen Jahrzehnten – nur leider muss man dafür sehr viel tiefer in die Tasche greifen als die Holländer, die das Land damals sehr günstig kauften.

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Lesetipp: Diesen neuen Eislaufplatz in New York sollte man auf keinen Fall verpassen

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2024/25.

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