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© Workshop Ischgl

Slope Gliding: Ist Schweben das neue Skifahren?

In vielen Wintersport-Destinationen könnte Skifahren schon bald Schnee von gestern sein. Das Workshop Ischgl hat eine Alternative erdacht: Statt der Abfahrt auf Brettern schwebt man mit einem kleinen Ballon talwärts.

26. April 2024


Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten aufgrund des Klimawandels weltweit 13 Prozent aller Skipisten verschwunden sein. Zu diesem Ergebnis kam eine kürzlich erschienene Studie der Universität Bayreuth. Auch die äußeren Gebiete der Alpen wären betroffen: Bis 2100 wird hier ein Rückgang der Tage mit geschlossener Schneedecke um 42 Prozent prognostiziert. Selbst Schneekanonen werden dann nur noch bedingt nutzbar sein. Der prominente Hotelier Günther Aloys und der von ihm ins Leben gerufene Workshop Ischgl hat in den vergangenen Jahren mehrere Ideen für den Wintertourismus im Zeichen der globalen Erwärmung geliefert: darunter überdachte Skipisten, sogenannte „Downhill Bubbles“. Es sei aber auch an der Zeit, so Aloys, innovative Alternativen zum klassischen Skifahren anzudenken. Slope Gliding ist ein solcher Ansatz.

Schwerelos ins Tal

© Workshop Ischgl

Statt auf Skiern sollen Gäste künftig mit Ballonen talwärts gleiten. Dabei soll die Hülle in einem kleinen Bag transportierbar sein und an der Bergstation mit einer Kartusche in wenigen Sekunden aufgeblasen werden – so der Gedanke. Abschließend schwebt man quasi den Hang entlang und berührt dabei manchmal den Boden, um das neuartige Sportgerät zu lenken.
Aloys empfiehlt eine Machbarkeitsstudie, um verbleibende Fragen zum Slope Gliding, etwa das Verhalten des Ballons bei starkem Wind, klären zu können. „Sicher ist: Wir werden auch in Zukunft Berge und Seilbahnanlagen haben, müssen sie in niedrig gelegenen Skigebieten aber anders nutzten“, so Aloys. „Orte wie Ischgl werden noch lange schneesicher sein, anderswo braucht es aber neue Ansätze.“
Zusätzlich soll es die Idee des Erlebnisparks Alpen befeuern. „Die Menschen müssen das Gefühl haben: Wenn ich den Alpen Urlaub mache, kann ich was erleben. Nicht das, was wir vor 20 Jahren als Erlebnis empfunden haben, sondern das, was die Jungen in 20 Jahren als Erlebnis empfinden werden“, betont Aloys, der mit der gleichen Einstellung einst den Après-Ski-Trend mitausgelöst hat. „Wir dürfen nicht in der Vergangenheit haften bleiben oder Trends nachlaufen – Österreich und der Alpenraum haben im Wintertourismus eine Führungsrolle inne. Wollen wir, dass das so bleibt, müssen wir unsere Innovationskraft zurückgewinnen.“

Web: workshopischgl.com

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