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© Four Seasons
DestinationsKulturTipps

Best of Mauritius

Rum und Tee, Kokospalmen und kreolische Küche, Geschichte und Golf, relaxter Barfuß-Luxus und atemberaubende Natur: Mauritius ist eine Perle im Indischen Ozean, die in den unterschiedlichsten Facetten schillert und nie an Zauber verliert. Vor allem, weil es hier immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

3. Januar 2022


Wenn man einem früheren Inselbesucher glaubt, dann könnte man die Meinung gewinnen, dass Mauritius zuerst erschaffen wurde und erst dann der Himmel. Und dieser „Himmel ist eine genaue Kopie von Mauritius“, hielt Mark Twain in seinem Tagebuch fest, nachdem er die Insel im Indischen Ozean zum ersten Mal besucht hatte. Twain schreibt weiter: „Ein anderer Bewohner wird sagen, dass dies eine Übertreibung ist; dass die beiden Hauptdörfer, Port Louis und Curepipe, weit entfernt sind vom himmlischen Dasein; dass niemand in Port Louis lebt außer aus Zwang, und dass Curepipe der feuchteste und regnerischste Ort der Welt ist.“

Tatsächlich ist Mauritius unglaublich schön und das Wetter eben tropisch, mit dem einen oder anderen kurzen Regenschauer zwischendurch – daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Allerdings konnte sich Mark Twain bei seinem Besuch im Jahr 1896 wohl noch nicht ausmalen, was aus Port Louis einmal werden würde: Mit seinen 150.000 Einwohnern ist das einst so kleine Dorf mittlerweile zur Inselhauptstadt herangewachsen. Zahlreiche Museen, etwa das Blue Penny Museum und das Naturhistorische Museum, sowie Boutiquen reihen sich hier ebenso aneinander wie ausgezeichnete Restaurants und hippe Cafés, die ebenso gut in einer europäischen Großstadt angesiedelt sein könnten. Ein Tipp in dieser Hinsicht ist die Caudan Waterfront am Hafen, wo man neben Produkten bekannter Modelabels auch einheimische Erzeugnisse erstehen kann. Nur ein paar Meter weiter verkaufen Straßenhändler ihr Streetfood: Roti, Currys und Boulettes. Einfache Häuser und beeindruckende Kolonialbauten prägen das Straßenbild von Port Louis. Am Central Market kaufen Einheimische frischen Fisch, Gewürze, Obst und Gemüse, es herrscht ein fröhliches Durcheinander, Miteinander und Nebeneinander. Doch nicht nur Port Louis ist eine faszinierende Mischung – auch die Menschen, die diversen Religionsgruppen angehören und verschiedene Sprachen und Dialekte sprechen, sowie die Angebote auf der Insel scheinen das Beste aus unterschiedlichen Welten zu vereinen. Touristen bevorzugen den quirligen Norden und die Region um die Hauptstadt, weil sich hier populäre Badeorte (wie Grand Baie), Clubs und Discos sowie die beliebten Strände Pointe aux Canonniers und Mont Choisy befinden. Etwas ruhiger ist es im Nordosten: Versteckte Buchten und malerische kleine Ortschaften locken hier ebenso wie der Botanische Garten von Pamplemousses; Letzterer ist für seine riesigen Seerosenblätter berühmt. Im Ort Triolet liegt die größte hinduistische Tempelanlage der Insel.

Luxus an Sandstränden im Osten

Von Grand Gaube über Belle Mare und Mahébourg bis nach Blue Bay erstreckt sich die ruhige und entspannte Ostküste. Sie ist von zahlreichen Luxushotels gesäumt, deren Gäste sich an schier endlosen Sandstränden erholen. Mahébourg, die ehemalige Inselhauptstadt, hat sich bis heute ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Typisch mauritische Cafés mit lokalen Köstlichkeiten, der bunte Markt auf der Rue Hollandaise und Häuschen im Kolonialstil laden zu einem Bummel ein. Das wahre Highlight der Gegend versteckt sich allerdings im Wasser: Fast die gesamte Insel ist von einem Korallenriff umgeben, was sie zum Hotspot für Taucher und Schnorchler macht, doch besonders schön präsentiert sich die Unterwasserwelt in dieser Lagune. Zuckerrohrfelder in den Ebenen und die schroffen Berge des zentralen Hochlands dominieren die Kulisse im Süden. Es sind vor allem Naturliebhaber und Botanikfans, die die touristisch eher wenig erschlossene Region zwischen Mahébourg im Osten und Grande Riviere Noire im Westen besuchen. Ihr Top Ziel ist der Black River Gorges National Park mit seinem Netz aus mehr als 60 Kilometern an Wanderwegen. Auch Ausflüge zum Wasserfall in Chamarel und die sogenannten „Seven Colored Earths“ lohnen sich. Nach dem vielfarbigen Untergrund in Chamarel gibt im Krokodilpark La Vanille ein sumpfiges Grün den (Farb-)Ton an: Hier können die urzeitlichen Tiere gefahrlos bestaunt werden, ebenso wie Leguane, Affen, Schlangen und Riesenschildkröten. Auch Le Morne Brabant, der höchste Berg der Insel, ist einen Besuch wert. Zwar gestaltet sich der Anstieg etwas anstrengend, von oben wird man aber mit großartigen Aussichten in alle Richtungen belohnt. Der Berg spielt zudem eine wesentliche (wenn auch traurige) Rolle in der Geschichte der Insel, die von vielen dunklen Jahrzehnten der Sklaverei geprägt wurde: Er diente geflohenen Sklaven als Zufluchtsort vor dem grausamen Schicksal in Gefangenschaft – viele von ihnen stürzten sich in ihrer Verzweiflung von seinen Klippen.

Afrikanisches Flair im Westen

Dass Mauritius zum afrikanischen Kontinent gehört, wird im Westen besonders deutlich. Sega-Musik und ausgelassene Picknicks auf öffentlichen Stränden mit viel Tanz sind dafür ebenso Indikatoren wie die starken afrikanischen Einflüsse in Sachen Kulinarik. Fast alle Strände verfügen über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur; es gibt eine große Auswahl an Unterkünften, Restaurants und Bars. Auch das sportliche Angebot scheint grenzenlos – die Westküste liegt windgeschützt, weshalb das Wasser wärmer und ruhiger ist als in den anderen Inselregionen. Das schätzen auch die Delfine, beispielsweise vor Tamarin Bay: Wer hier morgens mit dem Boot hinausfährt, hat gute Chancen, eine Runde mit den Meeressäugern zu schwimmen. Sie tummeln sich auf ihrer Futtersuche in großen Schulen vor der Bucht und lassen sich in ihrem Habitat gern beim Herumtollen beobachten. Mit etwas Glück kommt man den Tieren sehr nahe.

©GettyImages, Shutterstock

Beliebteste Hotels

Anantara Iko Mauritius

Luxusresort mit neuem Wellness- und Wellbeing-Konzept

Das ruhige Resort an der Südostküste von Mauritius ist ein beschaulicher Rückzugsort, der sich komplett dem Wohlbefinden seiner Gäste widmet. Bei der Wahl der Unterkunft – die Zimmer und Suiten sind im Gegensatz zur prachtvollen Natur ringsum bewusst schlicht gehalten – können sich die Gäste zwischen einem atemberaubenden Blick über den Strand von Le Chaland und Richtung Indischer Ozean oder einer Unterbringung inmitten der üppigen Gärten entscheiden. Ein neues Wellness- und Wellbeing-Konzept mit maßgeschneiderten Packages (für drei, vier oder fünf Tage) bietet für jeden Gast die perfekten Treatments. Dazu kommt ein breites Angebot an Aktivitäten in der Natur, von Yoga über Meditation bis hin zu Tai-Chi. Tipp: die 90-minütige Anantara-Signature-Massage. Preis: Premier-Zimmer pro Nacht ab € 348,–.

Anantara Iko Mauritius Resort & Villas*****, anantara.com
Blue Bay Marine Park, Le Chaland, 51510 Plaine Magnien, Mauritius
T: +230 651 5000

©Adam Bruzzone

Lux Le Morne Resort

Schickes Boutique-resort am Fuße des Berges

Gelegen auf der Halbinsel Le Morne Brabant (ihres Zeichens Unesco-Weltnaturerbe) und am Fuße des berühmten Berges ist das Resort mit seinen fünf Pools, drei Restaurants, Spa mit türkischem Hamam, Tennisplatz und weitläufigem Sandstrand eines der beliebtesten Hideaways auf der Insel. Neben der Ausstattung des Resorts sind es auch die Lage und der relaxte Vibe, den die Gäste schätzen. Apropos Lage: Vom „Lux Le Morne“ aus hat man eine gute Chance auf spektakuläre Sunsets. Preis auf Anfrage.

Lux Le Morne Resort*****, luxresorts.com
Coastal Road, Le Morne, Mauritius
T: +230 401 4000

©Jean-Bernard Adoue

One & Only Le Saint Géran

Tropisches Inselparadies mit einmaliger Aussicht

Aufregende Wassersportaktivitäten und Angelausflüge stehen im One & Only Le Saint Géran ebenso auf dem Programm wie Tauchgänge im Korallenriff und Fahrten auf der Privatyacht. Zu Tiefenentspannung finden Gäste im ESPA- und Biologique-Recherche-Spa, fünf Restaurants garantieren Hochgenüsse. Das Resort liegt auf einer privaten Halbinsel und gilt mit seinen eleganten Zimmern, Suiten und der „Villa One“ als Grand Dame der Luxushotels auf Mauritius. DZ pro Nacht ab € 990,–.

One & Only Le Saint Géran, oneandonlyresorts.com
Pointe de Flacq, Poste de Flacq, Mauritius
T: +230 401 1688

©Rupert Peace

Sugar Beach Golf & Spa Resort

Ästhetisches Refugium in Flic en Flac

Mit ihren Gebäuden im Kolonialstil verströmt die Anlage den Charme längst vergangener Zeiten. Gelegen an der geschützten Bucht von Flic en Flac bietet sie jedoch alle modernen Annehmlichkeiten, die sich anspruchsvolle Reisende wünschen. Elegante Zimmer und Suiten überzeugen Paare und Familien gleichermaßen. Neben einem Spa und vielfältigem Aktivitätenangebot punktet das Mitglied der Sun Resorts mit Zugang zu zwei 18-Loch- Meisterschaftsgolfplätzen. Preis auf Anfrage.

Sugar Beach Golf & Spa Resort*****, sugarbeachresort.com
Wolmar, Flic en Flac, Mauritius
T: +230 403 3300

©Jean-Bernard Adoue

Four Seasons Resort Mauritius at Anahita

Luxus-Hideaway im Osten

Am Rande einer idyllischen Lagune befindet sich das Resort an der Ostküste der Insel. Es ist eine abgeschiedene Oase, die ihren Gästen viel Privatsphäre bietet. Jede der stilvollen Villen und Residenzen verfügt über einen eigenen Garten mit Pool; Entspannung gibt es auch im preisgekrönten Spa. Golfer gehen ihrer Leidenschaft am von Ernie Els gestalteten Green oder am Bernhard-Langer-Platz nach. Außergewöhnliche Restaurants und Bars runden einen perfekten Tag voller Wassersportabenteuer und Inselerkundungen ab.

Four Seasons Resort Mauritius at Anahita*****, fourseasons.com
Coastal Road, Beau Champ,
Mauritius, T: +230 402 3100

©Four Seasons

Schönste Strände

Savinia Beach

Der Strand im Süden der Insel punktet mit goldenem Sand, riesigen Wellen und einer kleinen Steinhöhle. Zum Schwimmen ist die Strömung zu stark, er ist aber ein perfekter Insta-Spot. Weil er nur über einen Fußweg erreichbar ist, verirren sich hierher kaum Menschen, weshalb er sich für Yoga am Strand hervorragend eignet.

Bras d’Eau Beach

Die relativ unbekannte Strandschönheit an der Ostküste überzeugt durch ihre Naturbelassenheit. Am besten verbindet man einen Besuch hier mit einer Wanderung durch den nahe gelegenen Nationalpark, der mit üppiger Flora und Fauna lockt.

Trou aux Biches

Der zwei Kilometer lange Strand gilt aufgrund seines puderzuckerartigen Sands und des glasklaren Wassers als schönster von Mauritius. Top für Schnorchler!

©Pexels

Streetfood

„Tastebuddies Mauritius" - Tour

Wer richtig gutes Streetfood und die authentische Küche der Insel kennenlernen möchte, vertraut am besten auf Einheimische. Die „Tastebuddies Mauritius“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, Besuchern die kulinarischen Köstlichkeiten ihres Eilands näherzubringen. In Kleingruppen von maximal sechs Personen führen sie durch Port Louis, wo in kleinen Hinterhöfen (in die man sich als Tourist nie verirren würde) und an unscheinbaren Straßenecken oft die herrlichsten Speisen angeboten werden. Gleichzeitig erfahren die Teilnehmer der Touren auch einiges zur Geschichte des Landes und kommen an mehreren Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vorbei. Die zurückgelegte Strecke ist dabei nicht besonders lang, die Tour dauert aber dennoch rund drei Stunden. Tipp: Die Touren beginnen meist um 11 Uhr. Das Frühstück auszulassen ist kein Fehler.

Ab € 48,– pro Person. Touren online buchen; der Treffpunkt wird bekannt gegeben. tastebuddies.mu

 

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2021/22.

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