Hidden Champions: 4 Inseln, die nur darauf warten, entdeckt zu werden
Trauminseln, ohne Massenansturm und mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit! Was will man mehr?
15. Juli 2021
Robinson-Crusoe-Abenteuer kann man durchaus noch heute erleben: Inselschönheiten, die ob ihrer Lage oder Geschichte noch Rohdiamanten sind, warten darauf, geschliffen zu werden. Sanfter Tourismus und Nachhaltigkeit sind hier das Gebot der Stunde.
Diese vier Inseln empfangen einen mit Ruhe und Eleganz.
1. São Tomé & Príncipe
São Tomé und Príncipe zählen zu den wahrscheinlich geheimsten Inselparadiesen der Welt. Die beiden Inseln liegen nur wenige Hundert Kilometer von der westafrikanischen Küste entfernt. Massentourismus sucht man hier vergebens. Eine Reise nach São Tomé und Príncipe führt auf ein fast vergessenes Inselparadies am Äquator – und das, obwohl es nahezu allen Ansprüchen gerecht wird und für den strandliebenden Luxusurlauber ebenso Außergewöhnliches bietet wie für begeisterte Taucher, Tier- und Naturfreunde oder Aktivurlauber. São Tomé und Príncipe sind Vulkaninseln – die unberührten und dichten Regenwälder am Äquator locken auch immer wieder Wandergäste an. Sobald man das Dickicht verlässt, findet man menschenleere Strände vor, Praia Banana beispielsweise, an dem einst der berühmte „Bacardi-Werbespot“ gedreht wurde.
Das beste Hotel
Sundy Praia Príncipe Island
Roça Sundy Sundi, São Tomé und Príncipe
Tel: +239 999 5000
sundyprincipe.com
Das Sundy Praia ist kein Hotel im herkömmlichen Sinn: Das Resort an der wilden Nordwestspitze der Insel Príncipe besteht aus vielen einzelnen, sehr luxuriösen Zeltvillen. Die Anlage ist Teil eines 180 Hektar großen Dschungel- und Strandgrundstücks. Das gute Dutzend Bungalows verteilt sich über ein tiefgrünes Areal. Man darf damit rechnen, morgens von Vogelgezwitscher – genauer gesagt: vom Geschwätz der Waldpapageien – aufgeweckt zu werden, ansonsten erwartet vollkommene Ruhe, nur sanft untermalt vom nahen Meeresrauschen.DZ inklusive Halbpension ab € 436,– pro Person.
Diese Orte sollte man nicht verpassen
São Tomé und Príncipe ist der zweitkleinste Staat Afrikas, auch die Hauptstadt São Tomé zählt zu den kleinsten der Welt. Aber sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert: Bunt und laut – hier gibt es einiges zu entdecken; neben den Märkten etwa die große Festungsanlage Fort São Sebastião oder die Kathedrale Santa Se.
Woher kommt die beste Schokolade der Welt? Experten glauben: von Claudio Corallo, der über 40 Jahre Erfahrung im Kakaoanbau und der Schokoladenherstellung aufweisen kann. Der hagere Italiener gilt als Extremist der Schokoladenwelt!
Ein atemberaubendes Naturschauspiel bieten die Schildkröten an der Praia Inhame. Zwischen September/Oktober und März/April kommen hier Weibchen an Land, um ihre Eier abzulegen. Besonders bei Nachtspaziergängen am Strand kann man die Tiere antreffen und beobachten.
2. Scilly Isles
Am Ende der Welt (zumindest der europäischen) angesiedelt, punkten die Inselzwerge südwestlich von Cornwall mit exotischer Botanik, pikanter Geschichte und typisch britischer Gastfreundschaft. Das Offensichtlichste ist aber auch hier das Gefragteste: malerische Strände. Die Scilly-Inseln werden als die „englische Côte d’Azur“ bezeichnet. Die britische Königsfamilie verbringt hier ihren alljährlichen Sommerurlaub in ihren diversen Ferienhäusern. Kein Wunder: Neben Wales und Cornwall steht dieses Inselparadies für ein weiteres Fleckchen des Landes, in dem sich Traumstrände finden und ein Urlaub der Extraklasse gewährleistet wird.
Das beste Hotel
Karma St. Martins
Lower Town, Isles of Scilly TR25 0QW, Vereinigtes Königreich
Tel: +62 361 848 2202
karmagroup.com
Britisch, britischer, „Karma St. Martins“: Das Hotel steht geradezu prototypisch für das Bild einer luxuriösen und authentischen Unterkunft in Südengland. Die Außenansicht besticht durch eine landestypische Steinfassade und könnte wahrlich nicht britischer sein. Die Lage des Hotels ist fantastisch: ruhig gelegen, direkt oberhalb eines Sandstrands inmitten einer üppig grünen Landschaft. DZ inklusive Frühstück ab € 206,– pro Person.
Diese Orte sollte man nicht verpassen
Eine perfekte Geschenkidee stellen die handgefertigten Bio-Hautpflegeprodukte von Phoenix & Providence dar, die auf den Scilly-Inseln hergestellt werden. Algen von den Ufern der Insel St. Martin sind wesentliche Bestandteile dieser Hautpflegeprodukte und tun der Haut besonders gut.
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Die Ruinen des Klosters aus dem 12. Jahrhundert können in den Gärten auf der Insel Tresco besichtigt werden. Diese wurden im 19. Jahrhundert angelegt und gehören zu den bemerkenswertesten botanischen Gärten weltweit. Tipp: Besonders empfehlenswert ist ein Besuch während der Blütezeit.
3. Azoren
Sie gelten als das „Hawaii des Atlantiks“, sind vulkanischen Ursprungs und mit atemberaubender Flora und Fauna gesegnet. Unzählige Wanderwege laden dazu ein, die Inselgruppe zu erkunden und sich in ihrer rauen Schönheit zu verlieren. Auch wenn die Azoren nur rund fünf Flugstunden entfernt liegen, wissen viele Mitteleuropäer recht wenig von diesem weit verstreuten Archipel im Atlantik. Zugegeben: Den Regenschirm sollte man bei einer Reise auf die Azoren immer einpacken. Durch die Lage weit draußen im Atlantik sind diese Inseln durch ein ozeanisch-subtropisches Klima geprägt, das Wetter ist das ganze Jahr über recht ausgeglichen. Meistens herrschen angenehme Temperaturen von 18 bis 21 Grad, auch im Winter ist es nicht frostig. Pauschal lässt sich sagen: Es ist nie richtig heiß, aber auch nie richtig kalt.
Das beste Hotel
Azor Hotel
Av. Dr. João Bosco Mota Amaral, 4, 9500-771 Ponta Delgada, Portugal
Tel: +351 296 249 900
azorhotel.com
Das Meer und die Natur – zwischendrin gelegen ist das Azor Hotel: ein perfekter Ausgangspunkt, um die Azoren zu entdecken! Eine Hommage an die Region sind das Innendesign und die Kulinarik in gleichen Teilen. Frische und lokale Produkte sowie gastronomische Traditionen der Azoren werden in der Küche des Hauses berücksichtigt. DZ inklusive Frühstück ab € 118,– pro Person.
Diese Orte sollte man nicht verpassen
Schmeckt so exotisch wie seine Zubereitung sich anhört: Das berühmte Gericht „Cozido das Furnas“ wird in einem Vulkanloch im Boden stundenlang gegart. Natürlich bieten Restaurants diese Spezialität auch an; das „Tony’s“ zum Beispiel. Die Zubereitung zu sehen lohnt sich aber auch!
Chá Gorreana im Norden der Azoreninsel São Miguel ist eine der ältesten Teeplantagen Europas. Neben der gleichnamigen Teefabrik liegt gleich eine weitere: Chá Porto Formoso. Neben Tee können auch historische und moderne Maschinen, die der Teeherstellung dienen, besichtigt werden.
4. Friesland
Kaum jemand erwartet das Paradies bei einem Ausflug auf eine der deutschen Nordseeinseln. Umso größer ist der Überraschungseffekt, denn genau das findet man dort vor: einsame Inseln mit kleinen, romantischen Reetdachhäusern, endlose weiße Strände mit charmanten Strandkörben und Dünen – und auf den autofreien Inseln zahlreiche kleine, verträumte Pflastersteingassen ohne Verkehr. Die Wahrscheinlichkeit, sich in die nord- oder ostfriesischen Inseln zu verlieben, ist groß, und groß ist auch die Auswahl an Nordseeinseln. Einer der Klassiker und zugleich die größte nordfriesische Insel ist Sylt, unter anderem zählen aber auch Amrum, Föhr oder Pellworm sowie die eingedeichte Halbinsel Nordstrand zu dieser Inselgruppe.
Das beste Hotel
Severin’s Resort & Spa
Am Tipkenhoog 18, 25980 Sylt, Deutschland
Tel: +49 (0) 4651 46 06 60
severins-sylt.de
Dieses Hotel steht für Exklusivität vereint mit Sylter Flair. Man kann dieses Hotel nur lieben, wenn man ein Faible für norddeutsche Architektur hat, aber auch wegen der Lage direkt am Wattenmeer. Top ist auch die Kulinarik: Die Gastronomie des Hauses ist gekennzeichnet durch echte Leidenschaft für eine feine Sylter Küche. DZ inklusive Frühstück ab € 180,– pro Person.
Diese Orte sollte man nicht verpassen
Kaffeehäuser, Bäckereien oder Konditoreien, die hausgemachte Kuchen anbieten, gibt’s einige auf Spiekeroog – eine Topadresse ist das gleichnamige Inselcafé mit seiner großen Kuchenauswahl. Unbedingt probieren sollte man die Spiekerooger Sanddorntorte!
Eines sollte man an der Nordsee unbedingt machen: eine Wattwanderung. Entlang der Nordseeküste bieten die Gezeiten einzigartige Naturschauspiele. Wer diese aus der Ferne beobachten möchte, kann dies in einer der Strandbars machen, in jener in Cuxhaven am Festland zum Beispiel.
Credit: Fotos: Scott Ramsay, Géraldine Bruneel, Martin Nicholas Kunz, mauritius images / imageBROKER / Michael Runkel, Logan Hansen/unsplash, Shutterstock, mauritius images / Bluegreen Pictures / Merryn Thomas, mauritius images / Alamy / Ashley Cooper pics, Karma St.Martins, mauritius images / imageBROKER / Iryna Shpulak, Getty Images, Atelier Jardim, Shutterstock, Getty Images, Shutterstock, mauritius images / imageBROKER / Angela to Roxel, Tom Kohle, bereitgestellt
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Sommer 2021.