Once in a Lifetime! 5 unvergessliche Travel-Experiences
Übernachten ist nicht gleich Übernachten – es gibt Nächte, die man ein Leben lang nicht vergisst, weil sie in derart spektakulären Kulissen stattfinden, bisweilen sogar in luftiger Höhe über brüllenden Löwen. Bestenfalls macht man kein Auge zu, weil es so aufregend ist.
26. Dezember 2021
Wer hat als Kind nicht von einem Baumhaus geträumt, in dem man ganz allein, ohne Eltern, übernachten darf? Manchmal gehen Wünsche erst sehr viel später in Erfüllung, und trotzdem ist man aufgeregt wie ein Kind und macht kein Auge zu, weil die Sterne so hell über einem leuchten, Nordlichter am Himmelszelt flackern, Löwen im afrikanischen Busch brüllen – oder weil man noch nie in seinem Leben die Unendlichkeit der Wüste so intensiv erlebt hat wie in dieser Nacht.
Special-Experiences-Reisen sind genau das, was der Begriff verspricht: Once-in-a-Lifetime-Erfahrungen, die man nicht so schnell vergisst; Erlebnisse, die alle Sinne ansprechen, weil sie individuelle Erfahrungen ermöglichen, abseits des Massentourismus. Das beginnt bei den Unterkünften, die architektonisch faszinierende Lösungen finden, um uns die Natur möglichst hautnah spüren zu lassen, aber gleichzeitig so luxuriös ausgestattet sind, dass auch anspruchsvolle Reisende keine Abstriche machen müssen. Fußbodenheizungen, private Saunen, Whirlpools: Alles kein Problem – es finden sich genügend besondere Unterkünfte mit derlei Ausstattung. Workaholics und Social-Media-Fans hingegen sollten das Kleingedruckte vor der Buchung genau lesen: Nicht alle Baumhäuser, Luxuszelte und Lodges verfügen über eine WLAN Verbindung. Technisch wäre das wohl nur selten ein Problem, allein, es würde das einmalige Erlebnis schmälern. Und im Grunde ist das ja ein Gedanke der Romantik, der sich als zeitlos erwiesen hat: Man fühlt sich klein vor der Erhabenheit der Natur, ist erschüttert ob der Schönheit der Welt. Man wird demütig, dass man das erleben darf – und tankt seine leeren Batterien voll mit Erinnerungen, die etwas ganz Besonderes sind.
©Creativelab/Shawn van Eeden
Desert Whisper
Wohnen wie James Bond: eine luxuriöse Lodge, die perfekt in die steinige wüste Namib passt
Eine Lodge, die wie ein Ufo aussieht, das in der Wüste gelandet ist: „Desert Whisper“ ist ein luxuriöses Hideaway in den einsamen Weiten der Namib, das als Komplettpaket für zwei Personen gedacht ist. Aktivitäten, Mahlzeiten und Getränke sind inklusive, ein privater Guide steht für Ausflüge in den Gondwana Namib Park zur Verfügung; Namibias gigantische Sanddünen in Sossusvlei sind nur 60 Kilometer entfernt. Die Sonnenuntergänge über der Wüste sind spektakulär – mehr Einsamkeit bei maximalem Luxus ist kaum möglich. Preis pro Nacht ab € 515,–.
- Lage: Auf einem Berg im Gondwana Namib Park in Namibia, der für seine faszinierenden Steinformationen und Plateaus berühmt ist.
- Ideal für: Paare, die ein ungestörtes Wochenende allein in der Wüste verbringen möchten, sind hier genau richtig.
- Highlight: Weit und breit keine Menschenseele zu sehen, und die Sterne sind unbeschreiblich – wie gut, dass ein Teleskop bereitsteht!
Desert Whisper, store.gondwana-collection.com
11 Hugo Hahn Street, Windhoek, Namibia, T: +264 (0)81 129 2424
©Creativelab/Shwan van Eeden
Lion Sands Treehouse
Mitten im afrikanischen Busch legt man sich auf einer Plattform im freien ins Himmelbett
Die Baumhäuser in Südafrika sind der perfekte Ort für romantische Nächte zu zweit. Die 40 Quadratmeter großen Plattformen stehen auf Stelzen, auf der ein Bett unter freiem Himmel thront. Strom gibt es keinen, dafür zahlreiche Öllampen. Wer wissen möchte, wie der Dschungel in der Nacht klingt, ist hier richtig: Löwen, Hyänen, Nilpferde und Leoparden wurden schon gesichtet. Ein Guide bringt die Gäste vor Sonnenuntergang zum Baumhaus und holt sie in den Morgenstunden wieder ab. Als Verpflegung bekommen sie einen luxuriösen Picknickkorb ausgehändigt. Preis pro Nacht ab € 240,–.
- Lage: Im Norden von Südafrika; in einem Nationalpark gelegen, in dem sich viele Wildtiere aufhalten.
- Ideal für: Safari-Liebhaber, die Raubkatzen hautnah erleben möchten (sich aufgrund der Höhe aber in sicherer Entfernung befinden).
- Highlight: Kein WLAN! „Wi-Fi: You must be joking!“, steht unmissverständlich auf der Homepage des Anbieters. Mobiltelefonempfang hat man.
Lion Sands Treehouses, sabi-sands.com
Portion 4, Shaws Gate, Kruger 1350, Südafrika, T: +27 11 447 7172
©Dookphoto
Memories Aicha
Ein Luxuscamp in Jordanien, das aussieht wie aus einem Science-Fiction-Film
Wohnen wie in Tausendundeiner Nacht? In den Glaskuppeln des „Memories Aicha Luxury Camp“ in Jordanien ist das möglich. Wie aus einer Weltallfantasie, die auf dem Mars spielt, sehen die Unterkünfte aus. Im Inneren dominiert Gold, die traditionellen Möbel sind aus Holz gefertigt und sogar ein Lüster hängt an der Decke – Zukunft und Vergangenheit gehen hier eine spannende Fusion ein. Im Sonnenuntergang leuchten die Berge ringsum in tiefem Rot, und auch der Sternenhimmel ist gut zu beobachten in der Glaskuppel, die klimatisiert ist. Internetzugang gibt es auch hier nicht. Preis pro Nacht ab € 160,–.
- Lage: Man hat das Gefühl, auf dem Mars zu sein, ist aber nur 280 Kilometer vom internationalen Flughafen in Tel Aviv entfernt.
- Ideal für: Anspruchsvolle Abenteurer und Tagträumer, die Luxus und Science-Fiction kombinieren möchten.
- Highlight: In dieser Gegend lassen sich faszinierende Wanderungen unternehmen; den Sonnenuntergang genießt man von einem Plateau.
Memories Aicha Luxury Camp, mlc.jo
Wadi Rum, St. Umm Eshrin, Aqaba, Jordanien, T: +962 777 563 472
©GettyImages
Treehotel
Im nordschwedischen „Treehotel“ wird der Kindheitstraum vom Übernachten im Baumhaus wahr
Die kräftigen Kiefern müssen Wind und Wetter aushalten, in bis zu sechs Meter Höhe tragen sie zudem noch sechs Baumhäuser, jedes in einem anderen Stil. „The Mirrorcube“ etwa ist ein spiegelnder Würfel, die Außenwände reflektieren die Natur der Umgebung. Britta Jonsson-Lindvall und ihr Mann Kent haben sich dieses Hotel ausgedacht. Die Aussicht ist spektakulär, Rentiere kreuzen den Weg. Dank Fußbodenheizung ist es auch im Winter kuschelig warm, WLAN gibt es auch. In der nah gelegenen Pension von Kent und Britta, im Stil der 30er-Jahre gehalten, gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen. Preis pro Nacht ab € 500,–.
- Lage: Die Baumhäuser wurden im nordschwedischen Lappland errichtet, in der Nähe des Flusses Lule. Weite Wälder, viel Natur!
- Ideal für: Outdoor-Fans, die Nordlichter sehen möchten – von September bis März ist das möglich.
- Highlight: Die skandinavische Küche ist weltberühmt. Im „Treehotel“-Restaurant werden lokale Produkte zu kleinen Kunstwerken auf dem Teller verarbeitet – und beim „Ice Dining“ wird das Abendessen bei Kerzenlicht in einem Tipi-Zelt auf dem zugefrorenen Fluss serviert.
Treehotel, treehotel.se
Edeforsväg 2a, 96024 Harads, Schweden, T: +46 928 103 00
©Treehotel
Arctic Treehouse
Lappland ist eine extreme Landschaft, in der man die Jahreszeiten hautnah erlebt
Im arktischen Zirkel geht im Winter die Sonne nicht auf, Nordlichter flackern in der Nacht über den Himmel; im Sommer scheint die Sonne dafür die ganze Nacht lang. Das „Arctic Treehouse“ in Finnland hat deshalb riesige Fenster, durch die man die Landschaft wie auf einer Panoramaleinwand sieht. Skandinavisches Design sorgt für Wohlfühlstimmung, geboten werden zudem eine private Sauna und kreative Küche aus der Region. Sich im Winter hier einschneien zu lassen fühlt sich wie im Märchen an – wer möchte, kann (nicht nur dann) eine Hundeschlittentour buchen: Schnee gibt es genug. Preis pro Nacht ab € 423,–.
- Lage: In Lappland in der Nähe der finnischen Stadt Rovaniemi, der „offiziellen Heimat des Weihnachtsmanns“.
- Ideal für: Familien oder Paare, die den Winter hautnah erleben wollen und skandinavisches Design lieben.
- Highlight: Hier kann man gleich zwei Once-in-a-Lifetime- Erlebnisse abhaken: das Beobachten spektakulärer Nordlichter vom Bett aus und eine märchenhafte Fahrt mit dem Hundeschlitten durch die tief verschneite Landschaft.
Arctic Treehouse Hotel, arctictreehousehotel.com
Tarvantie 3, 96930 Arctic Circle, Finnland, T: +358 50 517 6909
©Al Argueta/Alamy Stock Photo
Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2021/22.