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An diesen Orten werden Nachhaltigkeit und Luxus kombiniert

Vier nachhaltige Luxus-Reiseziele

16. Februar 2021


Positive Ausblicke in die Zukunft: Nachhaltigkeit und Luxus schließen sich nicht länger aus, sondern gehen ineinander auf. Vor allem Reisende können mit einem kleinen Schritt bei der Buchung  einen großen für die Menschheit tun.

Man muss nicht zwingend nach jeder Fernreise einen Baum pflanzen, um sein gutes Gewissen ob des CO2-Ausstoßes zu sichern. Es gibt viele Wege in Richtung nachhaltiges Reisen. Mit der Wahl der Destination setzt man den ersten Schritt und kann bereits Gutes tun: Resorts, die ihre Umwelt schützen, haben an exotischen Orten massiven Vorbildcharakter und agieren oft auch als Katalysatoren für eine neue Denkweise. Aber nicht nur das: Arbeitsplätze werden geschaffen, Schulen gebaut und Mitarbeiter in Sachen Gleichberechtigung geschult.

Soneva Fushi

Kunfunadhoo Island, Eydhafushi, Malediven
T: +960 660 0304
Ab circa € 2000,– pro Nacht
soneva.com

Es ist die erste Adresse auf den Malediven und auch in Sachen Nachhaltigkeit ungeschlagen: Auf Soneva mag es zwar vordergründig darum gehen, einzigartige, authentische Erlebnisse für die Gäste zu kreieren, aber zeitgleich handelt man konsequent im Sinne des Planeten. Dass das möglich ist, wird hier vorgelebt und hat mittlerweile viele andere Resorts angespornt und inspiriert, auch plastikfrei und CO2-neutral zu werden. Damit ist es aber auf Soneva noch lange nicht getan: Der visionäre Ethos hat das Gründerpaar Sonu Shivdasani und Eva Malmström immer angespornt, eigene Wege zu gehen und oft auch ganz neue zu suchen.

Für den Bau der neuen Villen wurden etwa ausschließlich ethische und umweltfreundliche Materialien verwendet – viele davon direkt von der Insel und selbst recycelt. Unglaubliche 90 Prozent der Abfälle werden hier nämlich wiederverwertet, als Kompost oder als Baumaterial. Das muss man sich mal vorstellen: Die größten Wasservillen der Welt (!) bestehen aus Müll – überspitzt gesagt, aber im Grunde genau so. Luxus und Nachhaltigkeit schließen sich eben nicht aus.

Aber nicht nur die Gäste und die Umwelt profitieren von diesem Nachhaltigkeitsethos, auch die Bevölkerung tut es. So wird etwa das selbst gefilterte Wasser nicht nur Besuchern serviert, sondern auch an lokale Haushalte, Schulen und Unternehmen verteilt. Das technische Know-how rund um sauberes Wasser wird auch in größerem Stil und international geteilt – in Form von gemeinnützigen Stiftungen wie der WHOLE WORLD WATER. Soneva hat nicht nur den „Barfuß-Luxus“ etabliert, sondern setzt sich auch für das Gute ein – was für eine schöne Botschaft!

Aktuell feiert diese Erfolgsgeschichte ihr 25-jähriges Jubiläum und ist auf drei paradisische Inselresorts angewachsen. Eva und ihr Mann haben noch viele Pläne, man kann gespannt sein. Anders wie ihre biblische Namensgeberin darf man davon ausgehen, dass sie niemals aus dem Paradies verjagt wird.

Das Konzept des „Slow Life“ steht im Mittelpunkt von Sonevas Philosophie. Dabei geht es darum, wie man sich, anderen und der Natur begegnet.

Raffles Seychelles

Anse Takamaka Baie Saint Anne Praslin, Seychellen
T: +248 429 6000
Ocean-View-Villa ab € 1200,– inklusive Frühstück für zwei Personen
raffles.com

Naturschutz, Energieeffizienz, Recycling und soziales Handeln: Auch auf den Seychellen kann man guten Gewissens urlauben. Vor allem Fans einer lebendigen, gut erhaltenen Flora und Fauna werden hier ihr Glück finden. Denn im Inselstaat existieren viele endemische Tiere und Pflanzen, allein drei Arten von Riesenschildkröten sind bekannt. Auch der letzte überlebende flugunfähige Vogel des Indischen Ozeans, die Cuvierralle, ist hier beheimatet. Damit es so bleibt, wird der Arten- und Naturschutz in diesem Hideaway groß- geschrieben und ganz offen gelebt: Gäste können daran mitwirken, indem sie etwa endemische Bäume pflanzen, um den natürlichen Lebensraum der nur hier auf der Insel Paslin vorkommenden Schwarzpapageien, den „black parrots“ zu vergrößern.

Ein Herz für Tiere zeigt sich aber nicht nur so, sondern auch auf ganz innovative, durchaus witzige Art und Weise: So verwandeln sich etwa die Golfbälle, die im Meer landen, in Fischfutter! Apropos Fische: Besonders Liebhaber maritimer Köstlichkeiten kommen hier auf ihre Kosten. Die Küche fußt nämlich auf dem „Catch of the day“-Prinzip, begleitet von selbst hergestellten und von lokalen Bauern bezogenen Produkten.

Lokal sind auch die Mitarbeiter: Mehr als die Hälfte der Belegschaft stammt aus der nächsten Umgebung. Das ermöglicht es den Gästen einerseits, einen authentischen Eindruck von der Insel zu erhalten und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie wichtig es ist, die Natur auf den Seychellen zu wahren. Andererseits stellt „Raffles“ damit auch sein ganzheitliches Konzept von Nachhaltigkeit unter Beweis. Hier will man einfach mit seiner Umwelt verschmelzen. Diese Philosophie hat sich natürlich auch in der Architektur niedergeschlagen: Die insgesamt 86 Villen mit je eigenen Plunge-Pools und Blick auf den Indischen Ozean wirken, als würden sie mit der Insel und dem Meer fusionieren. Besser kann man seine Ferien nicht genießen.

Andbeyond Benguerra Island

Benguerra Island, Mozambique, Mosambik
T: +27 11 809 4300
Ab € 665,– pro Person
andbeyond.com

Wunderschön, aber weit unter dem Travel-Radar: Nach jahrelangem Bürgerkrieg zählt Mosambik heute zu einem der ärmsten Länder der Welt. Das hat den südafrikanischen Luxusreiseveranstalter Andbeyond dennoch nicht davon abgehalten, hier eine Luxuslodge zu errichten. Hier bedeutet: auf Benguerra Island, 14 Kilometer vor dem Festland, in einer geschützten Lagune gelegen. Und in was für einer! Tauchfans kommen voll auf ihre Kosten: Der Mosambik-Kanal, der direkt neben der Insel verläuft, bietet Besuchern einen Reichtum an Fischarten, der seinesgleichen sucht.

Ein besonderes Highlight ist allerdings ein bizarr aussehendes Säugetier: Hier tummeln sich nämlich unter anderem Seekühe oder Dugongs, wie sie liebevoll genannt werden. Diese Kolosse sind gefräßige Pflanzenfresser, die man in unmittelbarer Strandnähe antrifft. Ihre nächsten Verwandten sind – unglaublich, aber wahr – Elefanten. Das passt gut: „Andbeyond“ ist bekannt für seine nachhaltigen Lodges und Game Drives, man kann die Ausflüge in die atemberaubende Unterwasserwelt durchaus auch als Safari bezeichnen.

Damit diese exotischen Welten erhalten bleiben, bedarf es allerdings eines ganz besonderen Schutzes und Engagements – besonders hier, an einem Mutterriff. Was das ist, erklärt Tessa Hempson, Meeresbiologin und Ozean-Aktivistin: „Bei ihrer spektakulären Korallenblüte entlassen Mutterriffe Samen ins Meer, die wiederum winzige Meereslebewesen und damit die großen Riffhaie, Dugongs, Buckelwale und grüne Meeresschildkröten anlocken.“ Mutterriffe, so lernt man, sind also der Nährboden für ein intaktes Meer.

Tessa Hempson ist auch Operation Manager der Andbeyond-Initiative „Oceans Without Borders“, die sich zum Ziel gemacht hat, gemeinsam mit der hiesigen Bevölkerung die ältesten Korallenriffe der Welt und deren Artenvielfalt zu erhalten. Kein leichtes Unterfangen, schließt die Initiative doch drei Resorts in Mosambik und auf Sansibar und eine Küstenlänge von insgesamt 2000 Kilometern ein. Chapeau!

Laucala Private Island

Laucala Island, Fidschi
T: +679 8880077
Ab ca. € 4146,– pro Person, bei Mindestaufenthalt von einer Woche
laucala.com

Das Paradies auf Erden gibt es tatsächlich und wird von einem Österreicher betrieben: Laucala Island ist eine Südseeinsel, die alle Stücke spielt. Türkisblaues Meer und weißer Sandstrand, tropische Regenwälder und endlose Kokosnussplantagen, vulkanische Berge und mittendrin 25 frei stehende Villen. Die Fidschi-Insel ist der Inbegriff von Exklusivität und Luxus, Besitzer und Red-Bull-Legende Dietrich Mateschitz definierte dies unter anderem mit absoluter Privatsphäre.

Ein weiteres Standbein: Nachhaltigkeit. Die geht natürlich perfekt einher mit dem Anspruch von Exklusivität. Weil was wäre naheliegender, als hier ein Konzept der Selbstversorgung zu etablieren? So werden heute bis zu 80 Prozent der benötigten Ressourcen selbst erwirtschaftet, die Insel verfügt über Gewächshäuser, Obstplantagen, Kräutergärten, Wagyu-Rinder, „Fiji Fantastic“-Schafe und – kurioserweise – Sulmtaler Hühner, die Mateschitz aus Österreich hat importieren lassen und die zu den seltenen, bereits gefährdeten Hühnerrassen zählen. Gäste der Insel können sich auf einer zweistündigen Farm-Tour einen Überblick verschaffen, mit den Schafen kuscheln, den Kräuter- und Blumengarten begutachten oder die weitläufige Hydrokulturanlage kennenlernen.

Eine Tour lohnt sich, denn bereits beim ersten Stop erfährt man Spannendes: Alle Obstbäume und -sträucher haben sich über die Jahre auf natürliche Weise vermehrt und wachsen nun wild auf der ganzen Insel. Zehn Mitarbeiter ernten hier täglich Bananen, Limetten, Physalis, Mangos, Papayas, Guaven und Avocados – je nach Jahreszeit richtet sich auch das Küchenteam von Laucala Island ganz nach den Erzeugnissen, welche die Natur bereitstellt. Andere Pflanzen wie die Vanillestauden brauchen intensivere Pflege: Sie müssen von Hand bestäubt werden! Konsequenterweise stammen die Spa-Produkte auch aus den heimischen Gärten. Die inseleigene Botanik ist ein Schatz, der noch geehrt wird.

Picture Credits: Dookphoto / andBeyond, Soneva Fushi, Burak Issevan, Raffles Seychelles, Getty Images, Laucala Island Resort Ltd.

Dieser Artikel erschien in der Falstaff TRAVEL Ausgabe Winter 2020.

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