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So unterschiedlich erleben die Europäer den Reiseverzicht

Italiener vermissen Reisen mehr, als ihre eigene Familie

10. Dezember 2020


Ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Bereits Anfang 2020 hat das Coronavirus die ganze Welt auf den Kopf gestellt und zum Stillstand gebracht. Keiner wusste, was mit der Welt geschieht und wie es weitergeht. Neben dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz, der Einhaltung von Maßnahmen und vielen weiteren Einschränkungen, kam vor allem der Tourismus zum Erliegen. Reisen war eine Herausforderung, teilweise sogar gänzlich unmöglich - und das, obwohl der Urlaub für viele das Jahres-Highlight ist. Was der Reiseverzicht für die Europäer bedeutet, fanden die Urlaubspiraten zusammen mit mydealz in einer Umfrage heraus.

Der internationale Vergleich hat gezeigt, wie unterschiedlich Europäer mit dem Thema umgehen.

Italiener vermissen einen großen Teil ihres Lebens

Keiner vermisst das Reisen so sehr wie die Italiener. Denn die Frage, was während des Lockdowns am frustrierendsten war, beantworteten 90 Prozent der Italiener damit, dass Reisen unmöglich war. Im Vergleich dazu bedauern nur 75 Prozent der Italiener, dass sie ihre Freunde und Familie nicht sehen konnten. Mit 86 Prozent vermissten auch die Franzosen das Reisen mehr als ihre Familie und Freunde (76%). Dafür scheinen die Spanier laut Umfrage die größten Familienmenschen zu sein, denn mit 80 Prozent geben sie am häufigsten an, dass sie ihre Liebsten gern öfters gesehen hätten. Nach Familie und Freunde (63%) und dem Reiseverzicht (57%) finden 37 Prozent der Deutschen es vor allem frustrierend, nicht in Restaurants und Bars gehen zu können. Die Kulinarik spielt auch bei den Briten eine große Rolle: Fast ein Drittel (31%) bedauert, während des Lockdowns zu viel gegessen und getrunken zu haben.

Den einen fehlt das Ausgehen, die anderen bereuen es, in den eigenen vier Wänden über die Stränge geschlagen zu haben.

Südländer schwelgen in Erinnerungen und lassen sich inspirieren

Vor allem den Südländern fiel es dieses Jahr schwer, nicht verreisen zu können und stattdessen die Freizeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Deshalb schwelgten ganze 37 Prozent der Franzosen, 32 Prozent der Italiener und 23 Prozent der Spanier in Erinnerungen, schauten sich alte Urlaubsfotos an. Zudem suchten 58 Prozent der Italiener, 53 Prozent der Franzosen und 40 Prozent der Spanier Inspiration für den nächsten Trip, während dies bei jeweils nur einem Viertel der Deutschen und der Briten der Fall war. 

In Erinnerungen schwelgen und sich Inspiration holen: So haben die meisten die Reiseflaute überbrückt.

Film-Konsum und Renovieren sind besonders beliebt

Die neu gewonnene freie Zeit verbrachten die Europäer ganz unterschiedlich. Bei allen am beliebtesten war jedoch das Schauen von Filmen und Serien. Die Vorreiter sind hier die Spanier mit 72 Prozent, das Schlusslicht hingegen bilden die Engländer mit 58 Prozent. Während jeweils 36 Prozent der Engländer und Franzosen und 35 Prozent der Spanier und Deutschen anfingen ihre vier Wände neu zu gestalten, traf das nur auf 17 Prozent der Italiener zu. Während letztere jedoch besonders viel Zeit ins Lesen (48%) investierten, waren 32 Prozent der Franzosen lieber sportlich aktiv. Am unsportlichsten waren während des Lockdowns dagegen die Briten mit nur 20 Prozent. Durchweg beliebt war auch Kochen: Hier sind die Italiener mit 46 Prozent Spitzenreiter, dicht gefolgt von den Franzosen mit 44 Prozent. Aber auch die Spanier (36%), die Deutschen (30%) und die Briten (28%) scheinen die freie Zeit gerne für kulinarische Highlights genutzt zu haben.

Anpacken statt Kofferpacken: Viele gestalteten ihre eigenen vier Wände neu, anstatt Zeit und Geld in Reisen zu investieren.

Picture Credits: Becky Phan / Unsplash, Matthieu Joannon / Unsplash, Luke Bender / Unsplash, Ksenia Chernaya / Pexels 

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